Bedienungsstandard
Der Bedienungsstandard definiert die Qualitätsmerkmale, die das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erfüllen soll; meist in Bezug auf Bedienungshäufigkeit (Fahrplantakt), Betriebstage (Werktage, Samstage, Sonn- und Feiertage; Schultage/Ferientage), Betriebszeit (von xx Uhr bis yy Uhr) und Platzangebot.
Die Qualität des ÖPNV lässt sich beschreiben durch die Bedienungsqualität und die Beförderungsqualität. Die Bedienungsqualität, die Qualität der räumlichen und zeitlichen Bedienung, setzt sich zusammen aus der Erschließungsqualität mit den Kriterien räumliches Beförderungsangebot, Anbindung und Erreichbarkeit sowie aus der Angebotsqualität mit den Kriterien des zeitlichen Beförderungsangebotes (Bedienungshäufigkeit, Betriebstage, Betriebszeit), Platzangebot, zeitliche Angebotskoordinierung (Anschlussplanung und -sicherung), marktgerechte Angebotsdiversifizierung.
Ein Bedienungsstandard dient zur Vereinheitlichung bzw. zur abgestuften Anpassung des ÖPNV-Angebotes innerhalb seines Gültigkeitsgebietes. Die Höhe der Qualitätsvorgaben bestimmt maßgeblich die Kosten, aber auch die Attraktivität des ÖPNV-Angebotes.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) hat mit seiner Schrift Nr. 4 „Verkehrserschließung und Verkehrsangebot im ÖPNV“ vom Juni 2001 eine Empfehlung ausgesprochen, die in Nahverkehrsplänen weitgehend übernommen wurde. Sie unterscheidet sich nicht wesentlich von der „Leitlinie zur Nahverkehrsplanung in Bayern“ und dem „Leitfaden zur Planung des ÖPNV in den Landkreisen Hessens“ der zuständigen Staats- bzw. Landesministerien.Weiterführende Literatur
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV): Verkehrserschließung und Verkehrsangebot im ÖPNV, VDV-Schrift Nr. 4, 06/2001