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Pünktlichkeit

Pünktlichkeit heißt allgemein, zu einem vorab bekannten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort zu sein. Die Anforderungen an die Pünktlichkeit von Bussen und Bahnen sind insbesondere im Personenverkehr hoch. 

In Verkehrsverträgen werden häufig Pünktlichkeitsziele vereinbart, die bei Unterschreiten sanktioniert werden (Pönalen, Bonus-Malus-Regelungen). Im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) spielt vor allem die Unterwegspünktlichkeit eine entscheidende Rolle für die Zufriedenheit der Kunden, d. h. die pünktliche Ankunft und Abfahrt an jedem einzelnen Haltepunkt.

Die Anforderungen sind auch im Schienengüterverkehr (SGV) hoch. Sie beziehen sich im Gegensatz zum Personenverkehr auf die Abfahrts- und Ankunftspünktlichkeit. Aus Sicht des Transportkunden muss ein Zug nicht auf jedem Streckenabschnitt, sondern lediglich am Ziel pünktlich sein. Darüber hinaus wird Pünktlichkeit teilweise nicht in Minuten, sondern in Zeitfenstern von bis zu mehreren Stunden definiert – je nach Transportgut oder Transportprozess. Jedoch liegt es im Interesse der Eisenbahnen, auch im Güterverkehr eine hohe Abfahrtspünktlichkeit zu erreichen. So können Transporte auch über lange Distanzen zuverlässiger abgebildet und z. B. Ladegleise rechtzeitig möglichst schnell wieder frei gemacht werden.

Im Eisenbahnverkehr mit seinen erheblichen Netzwirkungen sind Anreize zur Verbesserung der Pünktlichkeit bzw. Vermeidung von Störungen innerhalb der Nutzungsverträge zwischen Eisenbahnverkehrs- und Eisenbahninfrastrukturunternehmen zwingend vorgeschrieben. Durch sogenannte Leistungsabhängige Entgeltregelungen wird jeweils derjenige, der eine Verspätung verursacht, mit Strafzahlungen belastet.