Erneuerungsbedarf

Mit Erneuerungsbedarf im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder im Schienengüterverkehr sind finanzielle Mittel zur Sanierung der bestehenden Infrastruktur gemeint. Zur Infrastruktur zählen z. B. das Schienennetz, Bahnhöfe und die Betriebstechnik. Im deutschen ÖPNV beläuft sich der jährliche Erneuerungsbedarf auf rund 550 Millionen Euro.

Damit die Fahrgäste von Bussen und Bahnen ohne Störungen und vor allem sicher ans Ziel kommen, ist eine intakte Infrastruktur wichtig. Gleise müssen repariert, veraltete Rolltreppen erneuert, Bahnhöfe und Fahrzeugflotten modernisiert werden. Der jährliche Erneuerungsbedarf im ÖPNV lässt sich auf 550 Millionen Euro beziffern. Erneuerungen sind notwendig, um das bestehende ÖPNV-Netz instand zu halten. Im deutschen Schienennetz gibt es zudem bei der Infrastruktur der nichtbundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen)  einen jährlichen Erneuerungsbedarf von etwa 150 Millionen Euro.

Turnusmäßiger Reinvestitionsbedarf in die Verkehrsanlagen des schienengebundenen ÖSPV, bei einer wirtschaftlichen Nutzungsdauer von 30 Jahren. Quelle: VDV, Studie Finanzierungsbedarf des ÖPNV bis 2025, Seite 28 

Notwendige Investitionen liegen im ÖPNV zum Teil schon seit Jahren auf Eis: Die Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen können aus eigenen Mitteln zwar rund 220 Millionen Euro pro Jahr aufbringen. D. h. aber: Jedes Jahr fehlen 330 Millionen Euro für dringende Erneuerungsmaßnahmen. Mittlerweile ist der Sanierungsberg auf 2,35 Milliarden Euro angewachsen. Um diesen abzutragen, müssen von 2011 bis 2015 zusätzlich 480 Millionen Euro pro Jahr für Sanierungsarbeiten zur Verfügung stehen. Bislang wird der Erneuerungsbedarf von keinem gesetzlichen Finanzierungsinstrument abgedeckt. Den Finanzierungsrückstand können die Verkehrsverbünde und
-unternehmen aber auch nicht durch Fahrpreiserhöhungen und weiteren Einsparmaßnahmen aufholen. Sie sind daher auf staatliche Unterstützung angewiesen.

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